Literatur und Musik

Literatur und Musik 2024

in der Ev.-luth. Kirche „St.-Cosmas und Damian“ Marienrode,
Sonntags 15:00 Uhr

  • 05. Mai     Dr. Eberhard Blanke
    „Heimweh des Ohres - Über Musik in der Literatur“
    Musik: Quartetto da capo" mit 
    Christiane Schneider, Margarete Dankworth - Violinen, 
    Gemma Wohlatz Molina - Violoncello, 
    Eve Kubisch - Klavier

  • 02. Juni     Claus-Ulrich Heinke
    „Worte finden Töne - Töne finden Worte II“ - Vertonte Lyrik
    Musik: Antonia Radneva - Sopran, Yuri Ota - Klavier

  • 07. Juli     Jürgen Plötze
    „Bücher für Marienrode - und das ganze Land“ - Auf den Spuren des Lehrers Karl Henniger (1874-1962)
    Musik: Petra Nocker - Gesang, Gitarre, Flöte

  • 04. August   Prof. Dr. Manfred Overesch
    „Mythos und Wahrheit - Blicke in die antike Literatur der Juden und Griechen“
    Musik: Ellen-Maria Kienhorst - Violoncello

  • 01. September   Prof. Dr. Bernd Rieck
    „Der Brandner Kaspar und das ewig` Leben“ - Humor und Weisheit 1871 und heute
    Musik: Trio "Just for Fun" mit
    Fritz Schwenkler - Mundharmonika,
    Dr. Heinz Riechers - Gitarre,
    Jürgen Stoffregen - Bass


  • 06. Oktober    Hans-Herbert Wintgens
    „Verfallsdaten für Bücher?“ - Kann Literatur von gestern für Leser von heute Bedeutung haben?
    Musik: Dr. Klaus Fobbe - Violoncello, Kerstin Aengeneyndt - Viola da Gamba

Literatur und Musik 2023

Ev.-luth. Kirche „St. Cosmas und Damian“ Marienrode, Sonntags um 15.00 Uhr

  • 7. Mai Prof. Dr. Wolfgang Menzel
    „Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort“
    Lieder und Gedichte der Romantik
    Musik: Petra Nocker – Gesang, Flöte, Gitarre

  • 2. Juni (Fr. 19.00 Uhr) Konzert anlässlich „25 Jahre Literatur und Musik“
    Männergesang-Ensemble „KlangforMen“: Karsten Krüger, Dr. Eberhard Blanke, Ralph Beims, Arno Janssen

  • 4. Juni Dr. Eberhard Blanke
    „Bücher lesen – Von Lumpengesindel und Klosterschülern“
    Musik: Trio „Just for Fun“ mit Fritz Schwenkler – Mundharmonika, Dr. Heinz Riechers – Gitarre, Jürgen Stoffregen – Bass

  • 2. Juli Regionalbischof a. D. Eckhard Gorka
    „Notwendige Perspektiven zu Demokratie und Religion“
    Musik: Andreas Hülsemann – Klavier

  • 6. Aug. Prof. Dr. Manfred Overesch
    „Heimat ist eine Erfindung der Melancholie“
    Ostpreußens Versinken in der Geschichte und das Echo der Literatur
    Musik: Ellen-Maria Kienhorst – Cello solo

  • 3. Sept. Hans-Herbert Wintgens / Anke-Maria Pape
    „Goethe und Charlotte von Stein – eine ungeklärte Beziehung“
    Musik: „Quartetto da capo“ mit Christiane Schneider, Margarete Dankworth – Violinen, Gemma Wohlatz Molina – Violoncello, Eve Kubisch – Klavier

  • 1. Okt. Prof. Dr. Bernd Rieck
    „… weil wir es müssen“
    Dürrenmatts ,Physiker‘ und die Ethik der Wissenschaft
    Musik: Irmtraud Flechsig – Flöte, Amrei Flechsig – Harfe

Im Anschluss besteht bei Tee, Kaffee und Kuchen die Gelegenheit zum Gespräch.
Idee, Planung und Durchführung der Reihe „Literatur und Musik“: 
Hans-Herbert Wintgens und Mitarbeiter/innen-Team

Literatur und Musik auch im 23. Jahr großartig

Zu der letzten Veranstaltung in diesem Jahr hatte Herr Wintgens Prof. Dr. Overesch und die Cellistin E.-M. Kienhorst eingeladen. Diese Kombination erwies sich in Anbetracht des eigentlich schwierigen Themas: Preußen am Pranger, als sehr gelungen. Es stellte sich heraus, dass Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“ nur sehr oberflächlich betrachtet als einfache Komödie zu sehen ist. Es erwies sich als Lehrstück mit dem Schuster Voigt als Komödianten und dem Kaiser Wilhelm als Tragikomiker. Darin spielte die Uniform eine tragende Rolle, diente sie doch einmal dazu, den Wert des Menschen zu erhöhen, dann auch die Ordnung zu erhalten und dann noch dem Gesetz zur Durchführung zu verhelfen. Für Schuster Voigt war die Uniform erst der Weg zur Menschwerdung, Kaiser Wilhelm wurde erst Mensch nach Ablegen der Uniform, als er im Exil diese nicht mehr trug und stattdessen Holzhacken musste. Der kleine Mann ist plötzlich ganz groß und Kaiser Wilhelm gedemütigt, ganz klein. Diese Diskrepanz zwischen dem Schuster und dem Kaiser ist der Kern des Stückes.
Frau Kienhorst gelang es, uns eine Vorstellung von diesem Dilemma zu geben, indem sie einmal den Hohenfriedberger Marsch auf dem Cello spielte (was eigentlich unmöglich ist), dann aber sehr gekonnt die Dramatik der sich verändernden Welt aufzeichnete. Frau Kienhorst und Herrn Overesch gelang es eindrucksvoll, anhand von Carl Zuckmayers Hauptmann von Köpenick den Bruch im kulturellen Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen.
Dr. I. Tscharntke